Liebe Großeltern,

ich kenne nicht einmal eure Namen und dafür schäme ich mich. Ich habe mich nie mit euch beschäftigt. Wir waren auf der einen Seite der Welt, ihr auf der anderen, als ihr gegangen seid. Ich weiß nicht wie ich mich genau fühle. Es sind bereits Jahre vergangen und ich frage mich, wie es gewesen wäre, wenn ich euch hätte treffen können.

Wäret ihr glücklich gewesen, mich zu sehen? Wäret ihr stolz auf eure Enkelin gewesen? Hattet ihr euch gefreut, als ich und meine Geschwister geboren wurden? Nun, wo ich hier sitze und über euch nachdenke, steigen mir die Tränen in die Augen. Auch wenn ich euch nicht gekannt habe, so wart ihr doch meine Großeltern; diejenigen, die mir meine Eltern geschenkt haben. Ich wünschte, wir hätten uns wenigstens ein einziges Mal sehen können. Die Tränen in den Augen meiner Eltern sagten mir, dass sie euch über alles geliebt haben. Vielleicht hätte ich euch genauso lieben können.

Es sticht mir im Herzen, wenn ich daran denke, dass ich das wohl niemals erfahren werde. Ich hoffe, dass ihr glücklich wart; dass euch dieses Leben nicht allzu schwer auf den Schultern wog. Ich denke an euch und bete dafür, dass ihr nun an einem besseren Ort seid. Und ich möchte euch dafür danken, dass ihr mir meine Eltern geschenkt habt, Großmama und meine beiden Großpapas.

Ich hätte euch gerne so zugerufen.