Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Rocky
wurde von eine Kerze entzündet.
Ich weiß garnicht...wo ich anfangen soll.
Ich bekam ihn...als er vier Monate alt war...ein kleines Häufchen schwarzen Felles...
mit weißen Pfötchen und einer weißen Schwanzspitze. Auch seine Brust...leuchtete im weiß des Schnee`s. Ich suchte ihn nicht aus...sondern er mich.Was für eine Rasse fragte ich. Hm. ein Mischling von belgischen Schäferhund mit einem Collie...sie war die Mutter.Wird er denn sehr groß fagte ich. Och nee...bekam ich zur Antwort...er zeigte abschätzend mit der Hand über den Boden...wobei diese sich dauern hoch und runter bewegte. Die Maßangabe sah aus...wie eine Beschreibung zwischen Dackel und deutscher Dogge. Alles klar sagte ich...den nehme ich. Was kostet er denn ? Ach sagte der Besitzer lächelnd...ich habe so viele Hunde...den können sie geschenkt haben...er wird ihnen sicher Freude bereiten. Dieses Freude bereiten...so wie er es aussprach...kam mir wie ein Schwerthieb vor.Egal...ich nehme ihn...und recht schönen Dank noch. Sie werden Mühe haben ...ihn ihren PKW zu bekommen...schmunzelte der Verkäufer recht idiotisch.
Tja...dann mal schüss sagte ich... öffnete die Hintertüre des Wagens...und sagte...na dann komm`mal mein Junge. Kaum ausgesprochen saß er schon auf der Hinterbank.Als ich anfuhr...trat ich sofort in die Bremsen...eh...hallo...hat er denn schon einen Namen ? Na klar sagte der immer noch bedröppelt reinschauende...er heißt Rocky. Hm...Rocky sagte ich...und trat das Gaspedal durch. Rocky hielt seine Schnauze aus dem geöffneten Fenster und hatte seine helle Freude. Er war ein sehr gelehriger Hund...und wuchs sehr schnell heran. Was er wohl hatte...eine panische Angst vor allem was laut war...eine Fehlzündung beim Auto...und er war nicht mehr zu sehen...verkroch sich dann in eine Ecke und winselte. Silvester... Neujahr...war jedesmal eine Katastrophe...so das ich beim Tierarzt sogar Beruhigungstropfen für ihn hohlen mußt.Später nahm ich ihn dann in den militärischen Wachdienst mit. Wenn ich zu ihm sagte...Platz und bleib...konnte man sicher sein...daß er blieb...und wenn man auch zwei Tage später wieder erscheinen würde. Dieser Hund hatte Ehre und Stolz..soweit man das von einem Hund behaupten kann.Auf ihn konnte ich mich 100 prozentig verlassen...in allen Situationen und Lebenslagen.
Ich zog mit ihn durch Europa...überall waren wir bekannt...und er beliebter als ich. Ich war so stolz auf ihn. Nun war er ein ausgewachsenes Exemplar...und was für eines. Seine Größe...vom Kopf aus...reichte mir bis über die Hüfte. Er war so lieb...aber durch seine extreme Größe...verschaffte er sich Respekt...und zeitweise flößte er einem entgegenkommenden Furcht ein...so daß sie freiwillig die Strassenseite wechselten. Mit diesem Hund an meiner Seite konnte mir nichts geschehen. Wenn ich durch Wald und Gebirge lief...lief er immer fünfzig Meter vor...blieb dann stehen..um zu sehen wo ich bliebe...oder ob ich noch da war. Versteckte ich mich mal...um ihn zu ärgern...kam er hastig zurück gelaufen...und lief ratlos hin und her. Ich erblickte Furcht in seinen Augen...das er alleine war. Wenn ich dann aus meinem Versteck kam...wedelte er freudig...laut kläffend und sprang mich mit so einer Wucht an...nein...da konnte man einfach nicht mehr auf den Füßen stehen. Es waren 58 Kilo Lebendgewicht...die vor meiner Brust knallten. Dann hatte er immer eine Heidenfreude...stand breitbeinig über mir...leckte mich kreuz und quer durchs Gesicht.Ja...einmal...mußte ich ihm wohl klarmachen...wer denn hier der Herr im Hause war. Er sprang mich an und mit weit aufgerissenem Maul...fasste er meinen Hals. Mein Gott wie wurde mir mulmig. Ich stemmte meine Knie ruckartig hoch und schleuderte ihn zur Seite...warf mich auf ihn...und riss ihm die Kiefer auseinander. Hört sich zwar brutal an...aber das tut Hunden nicht weh...nur in ihrer Ehre...ich hatte ihn unterworfen...und das gefiel ihm garnicht. Hinterher lief er neben mir her...warf mir ab und zu einen verschämten Blick zu...und ich mußte innerlich lachen. Im Wald war er meine Ohren und meine Augen...wenn Gefahr im Anmarsch war...reagierte er so blitzartig...das ich es erst garnicht mitbekam.Dieser Hund...war ein Freund...den ich bei Menschen nie gefunden hatte.Viele viele Jahre zogen wir umher...wir hatten verdammt viel gesehen und zu erzählen. Nachts im Gebirge...wenn Vollmond war...saß er auf seinem Hintern und begann den Gesang der Wölfe. Ich setzte mich daneben und sang mit ihm im Duett. Wir waren schon ein lustiges Paar. Wenn ich lauter heulte als er...stockte er kurz...und dann begann ein Inferno von einem Geheul...wo ich nicht mehr mithalten konnte.Das war eine Genugtuung für ihn...ich hatte verloren.Weiter lesen?
Danke mein Freund...
(Autor Rüdiger Nazal)