Ich vermisse dich immer noch, und der Gedanke, dass ich nicht weiß wo du bist und wie es mir geht, schmerzt immer noch so sehr, das kannst du dir gar nicht vorstellen.

Es verwundert mich zwar manchmal, dass ich immer noch lebe, mich durchkämpfe, wachse und werde, aber ich würde so viel geben, um dein Gesicht noch einmal zu sehen, dich lachen zu hören, und manchmal versuche ich mir auch vorzustellen, wie du jetzt aussehen könntest, wenn du am Leben wärst; hättest du vielleicht wieder lange Haare, so wie ganz früher?
Wo würdest du nun wohnen? Hättest du mir mittlerweile verziehen?

Es schmerzt immer noch, dass wir im Streit auseinander gegangen sind, und es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr sagen konnte, wie dumm ich doch war dass ich deinen Entschuldigungsbrief zerrissen habe. Ich war einfach so unsagbar dumm, und diesen Fehler kann ich nie wieder gut machen.

Du hast mir Halt gegeben, du hast mich auch geliebt, wenn ich ganz unten angekommen war, und gegen meine eigenen Dämonen gekämpft habe. Und seit dem habe ich das Gefühl, dass mir keiner dauerhaft Halt geben kann.
Ich wüsste im Moment auch so gerne, wohin mit mir, das mir jemand eine Antwort geben kann, oder mich zumindest in den Arm nehmen kann.
Manchmal bilde ich mir ein, dass du der Regen bist, der gegen meine Fensterscheiben prasselt, der Lufthauch, der durch mein Zimmer weht, das Vogelgezwitscher am frühen Morgen. Das tröstet ein wenig, aber auch nur bedingt.
Viel lieber würde ich dir wieder in die Augen sehen können, deine Hand halten oder dich lächeln sehen.

Ich will eigentlich nicht sterben, ich will leben, ich will weiterhin wachsen und gedeihen, neue Erfahrungen machen und noch so viel mehr in der Welt entdecken, ferne Länder bereisen.
Aber zu wissen, dass wir uns erst wiedersehen werden, wenn meine Zeit vorbei ist- das schmerzt sehr, da ich es eigentlich nicht mehr abwarten kann, dich wiederzusehen. Ich vermisse dich so...

Immer noch deine Nadja