Moin Vater,
endlich ist es mir gelungen nicht mehr ständig an die Frau und ihre Gemeinheiten zu denken, die mich zur Welt brachte. So lange hat es gedauert! Mehr als 6 Jahrzehnte! Eine KZ-Überlebende sprach davon, daß sie vergessen mußte, da das Geschehene micht mehr zu ändern sei. Die Dame wurde über 100 Jahre alt. Da dachte ich, wenn die das schafft all die noch schlimmeren Dinge, die ihr widerfahren sind, ruhen zu lassen, dann gelingt mir das auch. Und so ist es gekommen! Seit 1 Woche bin ich raus aus diesem Horror-Gedanken-Hamsterrad.
Mehr habe ich nicht zu vermelden.

Moin Vater,

ich habe beschlossen hier nicht mehr zu texten und loszulassen. Die Jahre, die mir noch bleiben sind ohnehin vergiftet... wie die ganzen Jahre zuvor. Du hättest mir zuhören und mich beschützen müssen. Du tatest es nicht. Kiki wie du meine Mutter nanntest war dir wichtiger. Völlig unverständlich wie man so jemanden überhaupt heiraten konnte! Auf deine letzten irdischen Tage wirst du wohl erkannt haben müssen wer das in Wirklichkeit war. Da gehört schon was zu den Ehemann 5 Tage lang im Schlafzimmer verrecken zu lassen und keinen Arzt zu rufen, da dieser im Urlaub war! Und dann der lapidare Satz von der narzisstischen Hexe "ach... der wäre sowieso gestorben" und "die Matratze können wir nun entsorgen"... Wenn ich das gewußt hätte! Du kannst mir glauben ich hätte aufgeräumt und wenn ich die Polizei gerufen hätte! Ich wurde nicht informiert, war 500 km weit weg. Gefühlsmäßig war ich im All. Ich gehörte nie zu euch. Ich habt mich nie geliebt und nie akzeptiert... nur geduldet. Dafür mußte ich eure Gemeinheiten erdulden. Klasse Deal!
Leb wohl!
Deine Tochter

Moin Vater,

wieder ist ein Jahr vergangen. Das jetzige Jahr hat Veränderungen mit sich gebracht, mit denen niemend gerechnet hat.
Was uns betraf so wolltest Du nichts mitbekommen und ändern. Das war bequemer und leichter für Dich. Schön, daß Du und Dein Gewissen damit klargekommen seid. Am Ende hat die Alte auch Dich verraten. Die konnte nicht anders, bei den charakterlichen Defiziten. Du hättest es erkennen und ändern müssen! Ich vermisse noch heute Nestwärme, Geborgenheit und den Schutz eines Elternhauses. So kann man keine Kinder großziehen! Besser man setzt keine Kinder in die Welt!
Machs dann mal gut.
Deine Tochter

Moin Vater,

heute wäre dein Geburtstag gewesen.

Ruhe nun in Frieden.

Deine Tochter

Grüezi Vater,

wieder ist ein Jahr vorbei. Inzwischen tobt Corona und hält die Welt in Atem. Die Menschheit ist noch genauso unbelehrbar und egoistisch, wie sie es schon immer war. Vieles hat sich verändert, jedoch meist nicht zum Positiven. Heute trauern viele Menschen. Die, die Menschen seinerzeit im World-Trade-Center verloren, zum Beispiel. Ich denke so manches Mal an Dich und verstehe noch immer nicht, warum Du mich nicht vor meiner Mutter in Schutz genommen hast, sondern mich niederbrülltest weil meine Mutter das so wollte. Meine Andeutungen hast Du ungeheuerlich gefunden. Das Wort Ungeheuer ist berechtigt, jedoch meiner narzisstischen Mutter gegenüber! Ihr alle habt viel Schuld auf Euch geladen. Ich muß lebenslang mit den Traumata leben. Verschone mich bitte mit Erinnerungen. Die immer wieder "aufpoppenden" Erinnerungen an Eure seelischen Mißhandlungen reichen vollkommen aus. Da gibt es leider keinen "Aus Knopf" wie beim Fernsehen.

Leb wohl

Deine Tochter Tina

Moin Vater,

wieder ist ein Jahr vorbei. Heute wäre dein Geburtstag gewesen. Wir haben zur Zeit typisches Aprilwetter. Corona hält die Welt in Atem. Ich versuche die Jahre, die mir bleiben, zu genießen. Ob mir das jemals gelingen wird... mit den Erinnerungen?!
Machs gut, wo immer du nun sein mögest.

Deine Tochter

Tina

Moin Vater

Wieder ist ein Jahr vergangen. Was soll ich Dir scheiben? Du hättest zu mir halten sollen statt deiner Frau, der Narzisstin, so die Treue zu halten. Ich habe sehr gelitten und tue es noch. Deine Brüllerei ist mir gut im Gedächtnis geblieben. Wie oft traute ich mich nicht nach Hause! Ist das Sinn und Zweck einer Familie? Mein Zuhause war kein Ort mit Nestwärme, weil dort Mobbing und Ungerechtigkeit herrschte. Nein, daran erinnere ich mich nicht gerne. Klaus, mein Mann, der leider nicht mehr ist... der war mein Zuhause... meine Heimat! Was ist das für ein System, wenn der Schwiegersohn vor dem Schwiegervater gehen muß?! Ruhe sanft und verschone mich mit Erinnerungen an Euch!

Ein böses Wort ist wie
ein Stein, der in einen
Brunnen geworfen wird:
die Wellen mögen sich glätten,
doch der Stein bleibt.
Konfuzius

Deine Tochter

Moin Vater!

Heute wäre dein Geburtstag. In zwei Tagen ist der Todestag deiner Frau. Um sie kann ich nicht trauern, dazu war die Narzisstin zeitlebens zu gemein zu mir. Leider hast du mich vor ihr nicht in Schutz genommen. Gott wird richten die Lebenden und die Toten. Dann war alles seelische Leiden nicht umsonst.
Machs gut und ruhe sanft.
Deine Tochter

Moin! Moin Vater!
Ich denke an Dich, Deinem 4. Todestag. Das Erbe deiner Frau wird von meinem Bruder verwaltet, der als Ingenieur, noch keinen Erbschein beantragt hat und auf dem Geld gluckt. Ich denke daß der möchte, daß ich durch die Röhre schaue. So geht man mit Untermenschen, der ich für Euch war, um. Das Zusammenleben mit Euch war entsetzlich... ein Trauma.
Ruhe sanft.
Deine Tochter

Moin! Moin Vater!
Heute wärest du 96 Jahre alt geworden. Deine Frau ist nun im Pflegeheim. Sie ist dement. Schade daß diese Narzisstin unser aller Leben derart beeinflußt und vergiftet hat. Wenn ich nicht 500 km weit weg wohnte, hätte ich dir einen Strauß Teerosen aufs Grab gelegt. Mein geiziger Bruder kann zwar erben - und andere damit austricksen - aber Blumen wird er dir wohl nicht gönnen. So ist das mit wohlgeratenen Lieblingskindern. Mir hast du nie geglaubt statt mit beizustehen. Ich habe sehr darunter gelitten, daß meine Mutter mich nicht mochte... ihre Züge entglitten wenn sie mich ansah. Schrecklich war die Zeit mit euch.
Leb wohl und ruhe sanft.
Deine Tochter

Moin Vater

heute ist dein dritter Todestag. Schade daß du dich von meiner Mutter derart beeinflussen ließest daß unser anfänglich gutes Verhältnis zueinander zerstört wurde. Du hättest mich nicht immer auf Wunsch meiner Mutter anbrüllen sollen. Es fällt schwer Despoten zu lieben. Wußtest du das nicht? Was hattest du nur davon daß dich deine Tochter fürchtete statt zu lieben... daß deine Tochter den Raum verließ wenn ihn betratst. All meine kindliche Zuneigung und Vertrauen hast du - meiner Mutter zuliebe - zusammengebrüllt. Schade Vater. Wenn ich von deinen letzten Lebenstagen gewußt hätte dann hätte ich dir trotzdem geholfen. Das wäre Christenpflicht gewesen. Die, die angesehen sind und dich angeblich lieben haben sich der unterlassenen Hilfeleistung schuldig gemacht. So hast du auf dem Sterbelager begreifen müssen wer dich umgab und eine Farce vorspielte.
Dir wünsche ich ein Wohlergehen da wo du nun bist.
Deine Tochter

Vater...

Ruhe sanft! Dein Grab liegt so weit weg von hier, sonst hätte ich einen Strauß Teerosen auf dein Grab gelegt.

Moin Vater!
Ja... ich denke an dich. Schade daß du dich von meiner Mutter so hast beeinflussen lassen. Was soll ich dir schreiben? Irgendwie bist du mir fremd geblieben. Schade.

Deine Tochter

Guten Abend Vater
Nun ist fast ein Jahr vergangen seit du gingst. Die Koordinaten deines Grabes habe ich bei der Friedhofsverwaltung erfragt. Du kannst jetzt aus einer anderen Perspektive sehen wie es wirklich ist. Ungeheuerlich nanntest du meine Vorwürfe. Das Wort Ungeheuer ist berechtigt aber nicht mir gegenüber. Mein profilloser Bruder hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert. Selbst wenn den ein LKW überollte, hätte der noch immer kein Profil. Unglaublich! Ich weiß nicht wie Euch das Leben derart entgleiten konnte, daß fortan Verbitterung Euer Leben beherrschte. Nie fühlten wir berstende Lebensfreude. Nie lachten wir aus vollem Halse. Eure Ablehnung mir gegenüber wiegt schwer... mein ganzes Leben lang. Dennoch hoffe ich daß dir Gott vergeben möge und dir gnädig sei.
Deine Tochter

Ruhe sanft Vater. Gestern hat man dich das letzte Mal reingelegt. Mir tut was geschehen ist unendlich leid. Gott auf all deinen Wegen.