Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.
Eine Kerze für Meinen Sohn - Andre
wurde von Mama eine Kerze entzündet.
Ich werde die Hoffnung nicht verlieren, daß Du früher oder später den Weg zu mir findest. Manchmal dauert es eben bis man zu dem Erkenntnis kommt, daß man etwas in seinem Leben verpasst hat und daß einem etwas fehlt, daß so wichtig und unbezahlbar ist. Obwohl Du eine große Wunde in meinem Herzen hinterlassen hast und mit Hass erfüllt bist, werde ich ich Dich immer lieb haben und egal, was noch passiert, ich verzeihe Dir das, was Du getan hast und möglicherweise noch tun wirst. Eins musst Du nämlich wissen, die Liebe einer Mutter ist grenzenlos und man kann diese Gefühle nicht abschalten, so wie man es will. Deswegen vergeht kein Tag, an dem ich an Dich denke und mich frage, ob es Dir gut geht, ob Du genug zu essen hast und ob es Dir warm genug ist. Manchmal sind meine Gefühle so überwältigend, dass ich die Tränen nicht unterdrücken kann und das Leben erscheint mir sinnlos. Mein Herz schreit nach Dir, aber Du hörst es nicht. Geht es dir manchmal auch so? Bist Du so taub geworden? Auch jetzt frage ich mich, warum? Was war der Auslöser, dass Du dich gegen mich endschieden hast? Was habe ich getan, dass Du alles Schönes, was wir zusammen erlebt haben, vergessen hast? Ich habe oft über Dich nachgedacht, von dem Moment als Du geboren warst, Dich entwickelt hast, in den Kindergarten gegangen bist, dann die Schule, Fussball, Gymnasium bis zu dem Tag, als Du mir gesagt hast, dass Du zu deinem Vater willst. Du warst immer mein Bester und Liebster – mein Ein und Alles. Ich war der Meinung, dass ich Dich vor allen und jeden beschützen muss, sogar vor Deinem Vater.
Es hat mich sehr verletzt, wie Dein Vater mit Dir umgegangen ist, wie er Dich behandelt und beschimpft hat, aber ich hatte keine Kraft mich von ihm zu trennen. Schliesslich brauchen die Kinder beide Eltern. Das wollte ich Dir nicht enthalten. Möglicherweise erinnerst Du Dich noch an das Zusammenleben, ich weiß es nicht. Keiner von Deinen beiden Eltern war ohne Fehler, aber eins wollte ich nicht. Dass Du Dich zu so einem gefühllosen, hasserfüllten Menschen entwickelst, wie Du jetzt bist. Nach dem Du Dich mit Deinem Vater zusammen getan hast, hast Du Dich entschieden seine Marionette zu sein, sein Soldat im Krieg gegen mich. Es hat Dir unheimlich viel Spass gemacht, so habe ich es empfunden und gespürt. Die Macht, die Du glaubst über mich zu haben, führt Dich nur ins Verderben. Du hast Grenzen überschritten, die kein Kind, kein Mensch überschreiten soll und darf. Deine Macht über mich wird immer schwächer, weil ich Dich losgelassen habe und Du hast Dich endschieden ohne Mutter zu leben. Weil Du es so wolltest.
Ich habe mir nie die Frage gestellt, wer soll mich beschützen? Wer soll mich vor DIR beschützen?....
Es ist nicht so, dass ich Dich vergessen habe... Die Wunde im meinem Herz hat angefangen zu heilen. Ich erkenne es an vielen Sachen und Situationen, die mit Dir verbunden sind. Als Du auf meinen Anrufbeantworter gesagt hast, dass ich Dich in Ruhe lassen soll, habe ich mir die Frage gestellt, was es für Dich heißen mag.
Ich bin nicht in Tränen ausgebrochen, habe keinen Wutausbruch gehabt... ich war auch nicht traurig... ich war mal wieder enttäuscht von Dir...
Du warst, bist und bleibst mein Sohn. Du entscheidest, nach wie vor, wie unsere „Beziehung“ weiter verlaufen soll und wird. Du weißt, dass meine Tür jede Zeit für Dich offen steht mein Sohn.
Deine Mama
Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft und Zuversicht und das Ihr Sohn zu Ihnen mit Liebe zurückkommt.
Alles alles Gute