Liebe Jule,
ich habe dich nie kennen gelernt, und doch stand ich heute an deinem Grab und habe an dich gedacht.
An alles, was du hättest werden und tun können. An die Menschen, die dich kannten und die dich liebten, die es immer noch tun und die dich immer vermissen werden.
An deinen viel zu frühen Tod, und daran, wie ungerecht das Schicksal oftmals ist.
Ich stand dort, während mich das Lächeln des Bildes auf deinem Grabstein angestrahlt hat, und fragte mich, wie es dir jetzt wohl geht und wo du bist. Ob du in diesem Moment vielleicht sogar auf mich hinab gesehen hast.
Zu gern hätte ich dich kennen gelernt, und dieses Lächeln außerhalb eines Fotos zu Gesicht bekommen.
Ich blickte auf all die Dinge und Bilder auf deinem Grab, auf die Sachen, die diese dich immer noch liebenden Menschen dort hinterlassen haben, vermutlich mit Tränen in den Augen und tiefem Schmerz im Herzen.
Doch genau auf diese Weise lebst du doch noch weiter, in den Erinnerungen und den Gedanken all dieser Menschen, in deren Herzen. Ich hoffe sehr, dass du das dort, wo du nun bist, spüren kannst. Dass du deiner Familie und deinen Freunden Trost spenden kannst, den sie auch nach über 10 Jahren noch brauchen. Und ganz besonders hoffe ich, dass du an jenem Ort genauso glücklich bist, wie du auf diesem Bild aussiehst.

Ruhe sanft, liebe Judith. Vielleicht werden wir uns eines Tages begegnen..