Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.
Eine Kerze für Hündin Kimberly
Gestorben am 27.03.2014 in Florstadt
wurde von Reni♥ eine Kerze entzündet.
Doch die Tierärzte kamen zu spät. Kimberly starb. Ihre Besitzerin, eine 51-jährige Florstädterin, muss sich seit Donnerstag vor dem Friedberger Amtsgericht verantworten. Sie soll für den Tod der Hündin verantwortlich sein.
Die arbeitslose Angeklagte erschien zum Prozessauftakt am Donnerstag ohne Verteidiger. Sie wirkte uninteressiert, als die Anklageschrift vorgelesen wurde. Hündin Kimberly hatte von Juli 2010 bis 27. März 2014 bei ihr gelebt. Zuletzt wohl mehr schlecht als recht. Mitarbeiter des Veterinäramts bekamen einen anonymen Tipp, schauten bei der Florstädterin vorbei und nahmen die Hündin kurzerhand mit. Kimberly starb nur wenige Stunden später.
Die Richterin konfrontierte die Angeklagte, die auch aktuell einen Hund hält, mit Fotos von Kimberly. Sie wollte wissen, warum die Florstädterin mit der 2009 geborenen Hündin nicht beim Tierarzt gewesen sei. »Kimberly war doch in Behandlung, hat Spritzen bekommen«, antwortete die Angeklagte. An die Diagnose des Tierarztes könne sie sich nicht mehr erinnern. Er habe aber gesagt, Haarausfall sei bei Schäferhunden normal. »Aha. Das ist also rassebedingt. Schäferhunde entwickeln sich in der Regel zu Nackthunden oder wie?«, kommentierte die Richterin. »Sie hat ja Spritzen bekommen. Aber es wurde nicht besser«, entgegnete die 51-Jährige. Und überhaupt – als sie Kimberly zuletzt gesehen habe, sei die Hündin nicht so abgemagert gewesen, wie auf den Fotos in der Gerichtsakte.
»Die Bilder wurden doch bei Ihnen im Hof gemacht. An dem Tag, an dem wir die Hündin mitgenommen haben«, sagte die anwesende Veterinärmedizinerin zur Florstädterin. »Aber die hat doch immer genug zu Essen bekommen«, konterte die Angeklagte.
»Alle Fettreserven aufgebraucht«
Die Richterin wollte von der sachverständigen Tierärztin wissen, ob der Zustand der Hündin auf eine Stoffwechselerkrankung zurückzuführen sei. Die Tiermedizinerin bestätigte das, berichtete, dass Schäferhunde zu Futtermittelallergien neigen, auf Getreide und Gluten heftig reagieren könnten. »Tierärzte wissen das, und eine solche Allergie ist gut zu behandeln.« Bei Kimberly sei eine Futtermittelunverträglichkeit durch den pathologischen Bericht allerdings nicht gedeckt. Die Fachfrau berichtete zudem, bei der Hündin seien sämtliche großen Muskelstränge abgebaut gewesen. »Der Körper hatte bereits sein komplettes Reservefett aufgebraucht. Selbst das hinter den Augäpfeln.« Sogar das Knochenmark sei rückläufig gewesen. »Dieser Hund hat alles mobilisiert, was an Reserve da war.« Ein solcher Zustand sei nicht innerhalb weniger Wochen zu erreichen. »Das dauert länger«, wusste die Veterinärmedizinerin. Die Angeklagte habe ihr zudem an dem Tag, als sie und ihr Kollege Kimberly mitgenommen hätten, nicht gesagt, dass sie mit der Hündin bereits beim Tierarzt gewesen sei. »Sonst hätte ich den Kollegen doch schnell angerufen«, sagte die junge Tiermedizinerin.
»Ich sehe nicht ein, dass meine Freundin hier so niedergemacht wird«, rief ein schwergewichtiger Mann, der Lebensgefährte der Angeklagten, aus dem Zuschauerraum. Er hatte auch die Telefonnummer des besagten Tierarztes parat, die Richterin rief diesen kurzerhand an. Sie berichtete, der Tierarzt hätte bestätigt, dass die Angeklagte zweimal mit Kimberly bei ihm gewesen sei, zuletzt neun Monate vor dem Tod der Hündin. »Er hat wohl Milben vermutet und ihr eine Spritze gegeben«, zitierte die Richterin den Tierarzt. Staatsanwaltschaft und Richterin waren sich einig, dass der Tierarzt als Zeuge vernommen werden soll.
Die Verhandlung wird am Donnerstag, 29. Januar, fortgesetzt.
(Quelle: Wetterauer Zeitung v. 1.01.2015)
fühle Dich wohl und geborgen im Regenbogenland.
Du wirst nicht vergessen.
Ich hoffe, dass die Verantwortlichen für Deinen Tod eine wohlverdiente Strafe bekommen ... denn es ist leider so:
"Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken"