Eine goldene Kerze für Hildegard Mett
Geboren am 19.01.1921
Gestorben am 19.12.2011
Am 19.12.2011 um 13:59 Uhr
wurde von eine Kerze entzündet.
Zum Gedenken an Hildegard Mett
Ein Leben hat sich vollendet. Im stillem Gedenken an eine liebe Frau. Ich trage dich in meinem Herzen. Ruhe sanft!
Ein Geschenk von: Jenny
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
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... am 24.02.2013Eintrag melden
Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.
Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal, hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd. "Ich bin die Hoffnung."
EINE KERZE FÜR ALLE HINTERBLIEBENEN am 25.03.2012Eintrag melden
An jene, die am Leben geblieben sind,
um Trauer zu tragen.
So wahr wir verschieden sind,
ich möchte euch sagen,
dass ich weiß, wie ihr euch fühlt.
Da wird der Boden unter Einem einfach weggespült,
wenn etwas Großes wie der Tod
sich durch das Leben wühlt
und dennoch dauert es Tage,
bis man irgendwas fühlt,
bis man verletzt am Boden liegt.
Was soll dich jetzt noch berühren?
Du hast verloren, was du liebst
und diese Leere lässt dich spüren,
dass du lebst.
Wie grotesk.
Wie verzehrt sich Liebe in Schmerz,
zerfetzt dich und bricht dir das Herz.
Und du zitterst und frierst und
dir ist kühl von innen
und du kriegst das Gefühl,
nei wieder lieben zu können.
Auf diese Ohnmacht folgt Wut,
die kaum Grenzen kennt.
Das ist die Liebe,
die in deinem Herzen brennt.
Und obwohl du sie kennst, die Zeit
und ihre Regeln,
steht das dem Leid dem Moment
nicht entgegen.
Also lässt du es zu,
und es dringt in dich ein.
Du wehrst dich nicht mehr,
du lässt es herein.
Und dann begreifst du,
wenn du daran nicht zerbrichst,
dann reifst du.
Und dann entdeckst du,
wenn du das überstehst,
dann wächst du.
An alle Hinterbliebenen.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
Damit ihr mit den Schmerzen nicht
allein seid,
mein Beileid,
aus tiefstem Herzen,
mein Beleid.
Und bis ihr von den Schmerzen befreit seid,
aus tiefstem Herzen, mein Beileid.
Damit ihr mit den Schmerzen nicht
allein seid,
mein Beileid,
aus tiefstem Herzen,
mein Beleid.
Und bis ihr von den Schmerzen befreit seid,
aus tiefstem Herzen, mein Beileid.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
An jene, die am Leben geblieben sind,
um Trauer zu tragen.
So wahr wir verschieden sind,
ich möchte euch sagen,
keine Schmerzen dieser Welt können von Dauer sein
und keiner ist mit seiner Trauer hier allein.
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So nimm denn meine Hände und führe mich...