Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Her,mein Gott !
wurde von mein Gebet eine Kerze entzündet.
wie schön, dass du mich siehst.
Du kennst mich.
Du siehst mich, wenn ich Angst habe,
du siehst mich, wenn ich mich verstecke
und nicht zugebe, was ich getan habe.
Du siehst mich, wenn ich allein bin und von großen Dingen träume
und von dem Leben, das vor mir liegt.
Wie gut, dass du mich siehst!
Ich kann ja keinen Schritt tun,
bei dem du mich nicht begleitest.
Ich kann kein Wort denken,
das du nicht hörst, ehe ich es ausspreche.
Wie in zwei großen Händen hältst du mich.
Ich bin darin geborgen wie ein Vogel im Nest,
und manchmal scheint mir, ich sei darin gefangen wie ein Vogel im Käfig.
Herr, manchmal ist mir unheimlich vor deiner großen Hand,
in der ich gefangen bin, und ich möchte ihr gerne entrinnen.
Ich denke über die große Welt nach,
über die künstlichen Monde, die die Menschen machen,
über die Raumschiffe, die in den Weltraum hinausjagen,
und denke mir, dass wir Menschen dich eigentlich nicht mehr nötig haben.
Aber während ich das denke, bist du um mich
und ich bin in deinen beiden großen Händen.
Ich denke manchmal auch, es habe eigentlich gar keinen Sinn, dass es mich gibt.
Dann habe ich dieses Leben satt und würde es gerne wegwerfen,
denn ich habe es mir nicht selber ausgesucht.
Aber ich weiß: Wenn ich mein Leben wegwerfe und zu den Toten komme,
dann begegne ich dort doch wieder dir
und ich bin wieder in deinen Händen gefangen
und bin weder meinen Aufgaben noch dir entflohen.
Manchmal träume ich vom großen Leben.
Ich träume davon,
reich oder schön oder mächtig zu sein,
so dass mich die Menschen sehen und bewundern und von mir reden.
Nicht nur die in meiner Straße,
sondern alle, alle Menschen in der ganzen Welt,
dann kommt es mir so dumm und klein vor,
das Leben, das ich führen soll, in dem es immer heißt:
Du sollst, du sollst nicht.
Du darfst, du darfst nicht.
Und ich möchte dem allen davonlaufen.
Aber ich weiß, das sind Träume.
Deine Hand ist starker.
Deine Hand hält mich fest in meiner Schule
oder in meiner Arbeit
oder in Deinem Hause,
und auf alle Fälle dort, wo meine kleinen Aufgaben sind.
Es ist gut, Herr, dass du mich festhältst.
Manchmal denke ich: Jetzt sieht mich niemand.
Kein Mensch sieht mich und auch du, Herr, bist nicht dabei.
Wenn es dunkel ist oder wenn die Vorhänge an meinem Fenster zugezogen sind.
Und doch weiß ich, wie dumm es ist, zu meinen,
dass du, Gott das Tageslicht brauchst oder eine Lampe, um mich zu sehen,
als ob du Augen hättest wie ein Mensch.
Aber es ist gut, Herr, dass du mich siehst.
Wie sollte ich leben können, wenn du nicht auf mich acht hättest,
wenn du mit deinen großen Händen und mit deiner Liebe
nicht immer und überall um mich her wärest?
Wenn ich mich selbst betrachte und meine Hand ansehe
oder im Spiegel mein Gesicht oder meine Gestalt,
dann weiß ich: Das alles hast du gemacht. Es ist gut, das zu wissen.
Ich weiß nichts davon,
was mit mir geschehen ist, als ich klein war,
als ich noch nicht gehen und noch nicht sprechen konnte.
Ich weiß auch nicht, wie es zuging, dass ich im Leib meiner Mutter wuchs.
Auch das hast du getan.
Aus deinen guten und großen Gedanken bin ich entstanden.
Gib mir Ehrfurcht in mein Herz und in meine Gedanken.
Ehrfurcht vor dem Leibe, in dem meine Mutter mich getragen hat,
und Ehrfurcht vor deinen geheimnisvollen Gedanken.
Denn ich möchte dir danken für alles, was du mir gegeben hast,
für meinen Leib, für Geist und Seele,
für meine Geschicklichkeit und meine gesunde Kraft.
Ich möchte dir für vieles andere mehr danken.
Ich danke dir, dass du meinen Weg bestimmt hast
und nicht der Zufall, nicht die Sterne, die die Leute um mich her befragen,
auch nicht die fremde Macht, die wir das Schicksal nennen.
Ich danke dir für jeden Tag, den ich erlebe, denn er kommt aus deiner guten Hand.
Ich bitte dich, mein Gott, hilf mir, dass ich mich nicht beklage,
weil ich nicht so begabt,
nicht so schön
oder nicht so gesund bin wie andere.
Lass mich dankbar sein, dass du mich so gemacht hast, wie ich bin,
lass mich dankbar sein und dich preisen.AMEN