Mein lieber Helge,
nun bist du seit genau einem Monat fort in einer Dimension, die für uns nicht fassbar ist. Ich bin immer noch traurig. Der Schock wandelt sich langsam in tiefe Traurigkeit, aber auch in Dankbarkeit dafür, dass Du mein Bruder bist/warst. Ich hoffe, es geht dir gut, da, wo du bist. Du fehlst mir. Ich versuche, den Alltag zu meistern hier, aber es ist schwer. Ich hätte dich vor deinem Tod gerne noch mal getroffen.Schade, dass wir uns nicht noch mal sehen konnten. Ich ahnte schon mit jedem Zusammentreffen, dass es das letzte Mal sein könnte, jedesmal. Dann auf einmal gingst du einfach. Das ist noch schwer für mich. Echt. Bald habe ich Geburtstag und schon bist du nicht mehr dabei. Da muss ich wohl durch. Mein lieber Helge, mein kleiner Bruder,du, der nie erwachsen werden wollte, und doch ein sensibler Mensch innen drin war. Hey. Wenn du irgendwann mal soweit bist, besuche mich mal in meinen Träumen. So wie der Papa damals. Das war sein Zeichen, dass er doch da ist. Nicht sichtbar, aber nach nebenan gegangen. In ewiger schwesterlicher Liebe, Deine Claudia