Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Geschichte
wurde von eine Kerze entzündet.
„Spiel mit mir“, sagte der kleine Prinz zum Fuchs.
„Ich kann nicht mit Dir spielen, ich bin noch nicht gezähmt“, sagte der Fuchs.
„Was bedeutet zähmen?“
„Es bedeutet „sich vertraut machen“, sagte der Fuchs. Wenn Du mich zähmst,
werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt,
ich werde für Dich einzig sein in der Welt… Die Zeit, die wir dabei verlieren,
macht uns füreinander so wichtig.“
Antoine de Saint-Exupéry
Wer kennt nicht den Kleinen Prinzen des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry,
der einst einen Fuchs gezähmt hat
Ich habe mir oft Gedanken gemacht, was aus dem Fuchs geworden sein könnte.
Ich könnte mir folgendes vorstellen:
Viele Jahre später saß der Fuchs an einem Waldrand.
Es war schon Nacht, aber es war keineswegs finster. Tausende von Sternen funkelten am Himmel.
Der Fuchs saß nur da und schaute gedankenverloren zum Himmel,
gerade so, als ob er dort etwas sehr wichtiges suchen würde.
Er war schon sehr alt, viele graue Haare zogen sich durch sein rotbraunes Fell.
Er dachte an nichts bestimmtes, und doch gingen ihm viele Gedanken durch den Kopf.
Gedanken über die Tiere, über die Menschen, über die Sterne….
Woher kamen sie? Würden sie immer da sein?
Was passierte mit denen, die sterben mussten? Waren sie einfach weg?
So als ob es sie nie gegeben hätte?
Was war wohl aus seinen alten Freunden geworden,
die gestorben waren?
Er dachte oft an sie und vermisste sie immer noch ganz schrecklich.
Ja, und was war wohl aus dem kleinen blonden Jungen geworden, der ihn einst gezähmt hatte?
Gab es ihn wohl noch? Irgendwo? Würde er ihn irgendwann wieder sehen?
Nun war er so alt geworden, hatte so viel erlebt, so viel gelernt und doch gab es immer noch so viele Fragen ohne Antworten.
Er senkte den Kopf. Es war ganz still. Eine Träne tropfte ins Gras.
Plötzlich fing es an zu schneien. Erst ganz sacht, dann rieselten immer mehr lustige weiße Flöckchen vom Himmel. Der Fuchs sah auf.
Eines der Flöckchen setzte sich geradewegs auf seine Nase und kitzelte ihn so, dass er niesen musste.
Das Flöckchen klammerte sich tapfer fest.
„Warum weinst Du?“ fragte es leise.
„Weil alles so traurig ist,“ sagte der Fuchs.
„ Aber es schneit und sieh nur, wie herrlich die Sterne funkeln!“
„Ach, was weißt denn Du?“ schniefte der Fuchs.
Er schielte ganz fürchterlich, weil er nun doch neugierig geworden war und wissen wollte, zu wem diese kecke Stimme da auf seiner Nase gehörte.
„Na hör mal, „ brauste die Kleine empört auf. „Schließlich komme ich von sehr weit oben, da kann man schon etwas mehr sehen als hier unten!“
Dagegen wusste der Fuchs nichts zu sagen.
„Also??“ rief die Flocke.
„Also WAS?“
„Warum weinst Du?“ fragte sie wieder.
Erstaunt bemerkte der Fuchs, dass ihn diese hartnäckige Art doch stark an jemanden erinnerte. Er schüttelte sich. Die Flocke hüpfte auf einen Zweig.
“Woher kommst Du und seit wann können Flocken sprechen?“
„Seit wann können Füchse sprechen?“
„Ich spreche doch gar nicht!“
„Siehst Du? Da hast Du schon Deine Antwort. Warum hast Du geweint?“
Es war sehr kalt. Der Fuchs fröstelte.
„Ach, ich habe nachgedacht…“
„Worüber hast Du nachgedacht?“
Der Fuchs zögerte noch, aber er ahnte auch, dass er nicht mit einer beiläufigen Antwort davon kommen würde.
Also versuchte er zu erklären: „Über alles mögliche. Über den Himmel, über die Sterne, über alte Freunde, die gestorben sind über den Tod… Und dabei habe ich festgestellt, dass ich eigentlich gar nichts weiß .Das hat mich traurig gemacht und ich bekam plötzlich große Angst.“
„Wovor hast Du Angst?“
„Na, vor der Zukunft,… und vor dem Tod…!“
„Du bist schon sehr alt, nicht wahr?“
„Ja!“ rief der Fuchs, „das ist es ja!“
„Du wirst irgendwann alle Antworten finden. Hab ein bisschen Geduld.“
„Du meinst, dann werde ich tot sein! Wie soll ich etwas wissen, wenn ich tot bin??“
„Der Tod ist nicht das Ende, er ist nur Verwandlung.
Alles ist nur Veränderung, weißt Du? Nichts geht wirklich verloren…“
Der Fuchs senkte den Kopf und dachte über diese Worte nach Als er wieder aufsah,
war das Flöckchen verschwunden.
“Wo bist Du?“ rief er. „Komm zurück…!“
„Ich kann nicht. Du kannst mich nicht mehr sehen, ich bin getaut…“
Ein Tropfen fiel von dem Zweig, jetzt kam die Stimme von unten:
„Mach Dir keine Sorgen, alles ist so, wie es sein muss,!“
Die Stimme wurde schwächer. Langsam versickerte der Tropfen in der Erde.
„Wird es weh tun?“ rief der Fuchs hinterher.
„Veränderung tut immer weh. Jede Veränderung bedeutet Abschied und Abschied ist immer schmerzhaft .Aber Veränderung muss sein. Es ist ein bisschen wie bei einer Geburt, man vergisst den Schmerz schnell und es lohnt sich. Hab keine Angst…! Auf Wiedersehen…“
Die Stimme erstarb.
Der Fuchs stand noch sehr lange ganz still da.
Als es dämmerte, lag dichter Morgennebel über der Lichtung.
Nebel wusste der Fuchs besteht aus vielen winzigen Tröpfchen. Bald würde der Nebel von der Sonne aufgesogen und verschwunden sein…
„Nichts verschwindet wirklich“, dachte der Fuchs und lächelte. „Alles ist nur Verwandlung…“ sagte er laut, um es sich zu merken.
Den nächsten Regen würde er mit anderen Augen sehen.
Langsam ging er in den Wald zurück.