Eine goldene Kerze für Eva Dannehl
Geboren am 14.07.1987 in Hamburg
Gestorben am 31.01.2008 in Bad Oldesloe
Am 22.03.2014 um 11:15 Uhr
wurde von Helma Dannehl eine Kerze entzündet.
Der erste Tag ::: Anfang ohne Ende , voller Schmerz , Traurigkeit ,Verzweiflung.
Du hattest Wehen bekommen ,kein Problem , unser kleine Junge kommt ( ich werde Oma !!!! Toll ) Krankenhaus , kein Problem . Was soll passieren????!!!!!
Du bist jung 20 Jahre ,kerngesund ,keine Probleme während der Schwangerschaft !!!! Was soll schon groß passieren???!!!!
Warum haben sie dich so lange leiden lassen?????
Sie haben nicht auf dich aufgepaßt , sie haben dich verbluten lassen ,sie haben dich sterben lassen ,einfach so.
Unser Baby ( dein absolutes Wunschkind ) hat keine Mami mehr ,ihr beide durftet euch nur ganz kurz sehen .
Danach ging es dir sehr schlecht ( aber auch das war nicht besonders wichtig für die Ärzte und den Schwestern und den Hebammen)
Herzstillstand wegen akuten Blutmangel ,Wiederbelebung ,Intensivstation ,nach fünf Tagen im Koma bist von uns gegangen .
Aussage des Arztes der Intensivstation , Menschen sterben nun mal,
(Was für eine dämliche Aussage )
Nichts ist mehr wie es war ,es wird auch nie mehr auch nur annähert
so wie früher ,ich bin immer noch so verzweifelt und traurig ,du fehlst mir mein Engel.Und immer noch diese Fassungslosigkeit ,wie könnte sowas passieren ,was haben wir hier für Ärzte ,und Schwerstern und Hebammen? Sie haben alle versagt.DU BIST TOT!!!!!!!!.Und niemand ist schuld.
Ich liebe dich immer und ewig ,meine über alles geliebte Tochter Evi.
In niemals endender großen Liebe ,deine Mama
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Mama
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
Ein Geschenk von: Mama
Ein Geschenk von: Oliver Schmid
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Mama am 28.05.2019Eintrag melden
Marta Baches vom Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium (Kl. 5a): „Trauer“
Platsch! Und du bist dort. Dir wird kalt. Es fühlt sich an wie Wasser, doch das ist es nicht. Langsam merkst du, wie du keine Luft mehr kriegst. Du suchst nach der Oberfläche, du musst hier raus. Du strampelst mit den Armen, doch es bringt nichts. Panisch siehst du dich um. Es muss einen Ausweg geben. Irgendwo. Doch: Nein, es gibt keine Oberfläche. Du bist gefangen. Gefangen in unendlicher Trauer. Deine Lungen ziehen sich zusammen, der Luftmangel wird unerträglich, dir bleibt nichts anderes übrig. Du hörst auf dich zu wehren, du hörst auf zu versuchen, wieder nach oben zu kommen. Alles um dich herum ist blau. Du schließt die Augen und lässt dich treiben. Obwohl es keine Strömung gibt, die dich irgendwo hintragen kann. Nein, hier gibt es kein Vor oder Zurück. Es gibt nur Tief. Tiefer. Tiefer. Plötzlich nimmst du etwas wahr. Du erkennst Stimmen, besorgte Stimmen. Doch sie sind dir egal.
Du erinnerst dich an die Minute, bevor du eingetaucht bist. Als die Nachricht kam, bist du stehengeblieben. Hast alles losgelassen. Alles war egal. Es gab nichts mehr, dass wichtig für dich war. Deine Augen wurden glasig. Alle Geräusche um dich herum wurden gedämpft wie durch eine Betonwand. Stille. Du versuchtest zu schreien, doch kein Ton kam aus dir heraus. Dann bist du eingetaucht.
Und jetzt. Jetzt ist es schon zu spät. Du bist hier, bewegst dich nicht und spürst nichts mehr. Du fühlst nur noch Wut und Trauer. Eine gefährliche Mischung. Du wünschst, du könntest zurückgehen. Du wünschst dir, du hättest … Doch Wünsche werden hier nicht erhört. Es ist schon viel zu spät, um zu entkommen. Du traust dich nicht, an die Zukunft zu denken. Du hast Angst, dass deine schrecklichen Vorstellungen wahr werden. Obwohl: Hier gibt es keine Zukunft. Keine Gegenwart. Nur Vergangenheit. Schmerzende Erinnerungen. Du ertrinkst in ihnen.
Du denkst zurück. Wäre dieser eine Moment nicht gewesen, hätten sie es dir verschwiegen, dann wärst du jetzt nicht hier. Du wärst glücklich. Könntest lachen. Fröhlichkeit - eine ferne Erinnerung. Als wäre es Jahre her gewesen, dass du das letzte mal gelächelt hast. Dabei ist es doch nur ein paar Minuten her, seit du eingetaucht bist. Zeit existiert hier eben nicht. Zeit beschreibt Ordnung und Regelmäßigkeit. Gibt’s hier nicht. Hier ist die Zeit unregelmäßig und reißt dich mit in eine unendliche Tiefe.
Wieder denkst du zurück. Tränen treten dir in die Augen. Wäre es nicht passiert. Wäre es einfach nicht passiert! Doch das Geschehene kann man nicht ändern. Vergangenheit ist Vergangenheit, denkst du. Langsam merkst du, wie du das Geschehene akzeptierst. Mit jedem Wimpernschlag bekommst du mehr Luft. Du bist wieder in der Lage, einen Atemzug zu nehmen. Du atmest wieder. Endlich. Deine Arme lösen sich aus der Starre. Du bewegst deine Finger, versicherst dich, dass du es wirklich bist und noch lebst. In deinem Augenwinkel entdeckst du etwas Helles. Du drehst dich um und erblickst Licht. Licht am Ende des Tunnels der Trauer. Du strampelst mit Armen und Beinen. Du stemmst dich hoch an die Oberfläche. Dies ist deine einzige Chance. Du gibst alles. Mit jedem Meter an die Oberfläche sinkt die Angst, wieder zurückzufallen. Du bemerkst, dass du wieder normal atmen kannst. Und – platsch! Du bist wieder da, in Sicherheit. An der Oberfläche. Du hast das Geschehene akzeptiert. Der Nebel hinter deiner Stirn lichtet sich.
Du bist aufgetaucht.
Hallo mein Schatz ,das hab ich gerade im Hamburger Abendblatt gelesen .
Es ist von einem Mädchen aus der 5. Klasse geschrieben worden ,
es ist schon bemerkenswert ,wie ein so junges Mädchen ,derart präzise diese
Trauergefühle beschreiben kann.
♥️♥️♥️♥️♥️♥️
Mama am 28.05.2019Eintrag melden
Mein liebster Schatz ♥️♥️♥️♥️♥️♥️
Ein Kapitel aus "Der Wunschkristall"
"Komm, wir gehen jetzt ins Wachsfigurenkabinett!" sagte Anima. "Dort sitzen und stehen hochberühmte Verstorbene herum, die solltest du dir unbedingt ansehen! Eigentlich sind sie stumm; du mußt sie nur mit dem Wunschkristall antippen und ihrer Eitelkeit ein bißchen Nahrung geben – das öffnet ihre Wachslippen und ruft sie kurz zurück ins Leben. Sie werden dir Rede und Antwort stehen."
Ich fragte mich nicht mehr, woher Anima all dies wußte. Sie war ein Mädchen, fast noch ein Kind. Doch sie sah so viel! Sie war so weise, wie nur Kinder es manchmal sind. Mit ihr war alles ein faszinierendes Spiel.
Das Wachsfigurenkabinett war imposant. In einem herrschaftlichen Saal saß und stand die höchste Prominenz der Menschheit, zur Besichtigung allzeit bereit. In gebieterischer Haltung posierte Napoleon. Cäsar regierte hochmütig auf seinem Thron. Neben ihm lächelte die Königin vom Nil, verkörperte ästhetisch majestätischen Stil. Gauguin, van Gogh und Dalì sah ich. Auch Kant, Freud und Nietzsche gaben sich ein Stelldichein in dem illustren Reigen, von Mahatma Gandhi ganz zu schweigen. Beethoven stand gestikulierend neben dem verträumten Mahler und dem lachenden Mozart. Marylin Monroe saß mit Humphrey Bogart in einem Ruderboot.
Und ich wußte, was ich die hochberühmten Toten fragen würde: Wie ist er eigentlich, der Tod?
Dann entdeckte ich Arthur Schopenhauer. In seinen klugen Philosophenaugen glänzte Trauer über die Flüchtigkeit des Lebens, die Nichtigkeit allen menschlichen Strebens. Dieser Mann interessierte mich, er war ein ganz besonderer Fall; also berührte ich ihn mit dem Wunschkristall und sagte meine Schmeichelstrophen: "Arthur Schopenhauer, du bist einer der größten Philosophen aller Kulturen und Zeiten, ein Meister der Lebensweisheiten. Du hast das Leben nicht sonderlich geliebt und oft betont, daß es uns weniger gibt, als es uns nimmt. Meinst du noch immer, daß diese Einsicht stimmt? Könntest du noch einmal leben, was würdest du tun: das Leben wählen oder weiter im kalten Grab ruhen?"
"Leben ist nur ein anderes Wort für Leiden", sagte Schopenhauer, "also ist es ratsam, es zu vermeiden. Was soll ich dir über den Tod sagen? Es gibt genug Gründe, auch über ihn zu klagen. Er raubt uns alles, was wir für wirklich halten, kaltblütig läßt er unser Blut erkalten. Und dennoch – im großen und ganzen gefällt der Tod mir besser als das Leben, dieses eitle, leidvolle, zu endlosem Scheitern verurteilte Streben! Komm, junger Freund, komm zu mir! Ich zeige dir, wodurch der Tod besticht!"
Schopenhauer streckte mir die Hand entgegen, doch ich ergriff sie nicht.
Einige Schritte weiter stand Goethe, ein würdevoller, stattlicher Mann. Mit wohlüberlegten Worten sprach ich ihn an: "Du giltst als bedeutender Denker und Dichter, als eins der hellsten Lichter am Firmament der Genies. Sag du mir, ist der Tod bitter oder süß? Ist er ein tiefer, angenehmer Schlummer oder, wie das Leben, durchwachsen von Kummer?"
"Ich hatte gehofft, daß der Tod", antwortete er, "mir neue Erkenntnis bringt über des Lebens Freude und Not und meine unendliche Wißbegier endlich bezwingt. Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! Das Leben ist flüchtig, drum presse den Saft aus seinen köstlichsten Früchten mit ganzer Kraft. Carpe diem! Nutze die Zeit, die dir verbleibt, bevor der Sensenmann dich entleibt! Denn ohne Körper sind alle Genüsse leider nur platonisch – keine Umarmungen mehr, keine Küsse!"
"Welch hohe Wahrheit", antwortete ich ironisch. "Hast gerade du mir nichts Besseres zu sagen?"
Der Dichterfürst lachte. "Gib mir Bedenkzeit, ich höre dich nur ungern klagen. Warte – wie gefällt dir das: Untrennbar ist das Sein vom Schein. Das hat doch was! Und richtig ist es obendrein, denn die Wahrheit hat einen Januskopf. Sie schmort mit dem Irrtum in einem Topf. Essen mußt du von beidem, so ist nun mal das Leben."
"Aber es muß doch einen Weg geben, die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden!"
"Muß es das?" fragte er. "Du machst mir Spaß! Ich habe mir oft genug den Kopf darüber zerbrochen, habe die höchsten Gedankensprünge gewagt, bin schwer wie ein Stein versunken in tiefste Grübelei und fand schließlich heraus: Es ist einerlei, ob man das Wahre oder Falsche sagt – beidem wird widersprochen."
"Damit kann ich mich nicht abfinden", sagte ich. "Ich will die Wahrheit ergründen, der niemand zu widersprechen wagt, weil sie jedem das Seine sagt."
"Diese Wahrheit ergründest du nie! Unergründlich bleibt sie selbst dem Genie. Meine lange Suche brachte zutage: Die Wahrheit gleicht einer Waage, deren Schalen man nach Belieben zurechtrücken kann. Wahrheit ist nie absolut, sie ist ein wandelbares Gut."
"Und was ist die Liebe?" fragte ich.
"Die Liebe, auch die wahre, ist keine Wahrheit, sie ist ein unbeschreibliches Gefühl, ein faszinierendes, unwiderstehliches Spiel", erwiderte Goethe. "Im besten Fall ist sie beglückende Magie, im schlimmsten macht sie den Menschen zum Vieh. Liebe ist wie Luft in unserer Hand, unfaßbar für den Verstand. Und wenn sie geht, kann nichts sie halten. Wer sie versteht, der läßt sie ungehindert walten. Dies wäre die wahre Liebe: die immer und immer sich gleich bliebe – einerlei, ob man alles für sie wagt oder ihr alles versagt. Die Frage ist nur, ob es sie gibt – ob ein Mensch auf der Welt lebt, der so liebt. Liebe kann uns zu Himmel und Hölle leiten, doch die Wahrheit aller Wahrheiten hält sie nicht für uns bereit – nur maßloses Glück und maßloses Leid."
Ich blickte impulsiv in den Wunschkristall hinein – denn schöner als je zuvor glänzte sein Regenbogenschein.
Plötzlich hörte ich eine zarte Stimme, die aus seinem Inneren kam und mir mit ihren Worten den Atem nahm: "Suchst du die höchste aller Wahrheiten, laß dich von deiner Sehnsucht zu ihr leiten! Mach dich auf einen langen Weg gefaßt, gehe ihn aber ohne jede Hast! Gehe ihn, ohne dich zu beklagen, wenn er dunkel und beschwerlich wird und dich vermeintlich in die Irre führt. Wer gewinnen will, der muß wagen. Du mußt dein Ziel in deiner Seele spüren, dann wird sie dich durch jede Wirrnis führen! Bedenke: Der Reichtum des Nehmens und Gebens liegt in der Tiefe des Erlebens. Das Geheimnis des Glücks liegt in der Innigkeit des Augenblicks. Du suchst den höchsten Sinn? Es gibt keinen höheren Sinn auf Erden, als tief zu lieben und geliebt zu werden. Zwei Menschen, die sich in reiner Liebe verbinden, werden sich selbst und die Wahrheit finden, die ihre Sehnsüchte stillt und ihre Seelen mit Seligkeit füllt."
Beglückt küßte ich den Wunschkristall.
Dann ging ich weiter und erkannte Shakespeare, da Vinci und Dante. Ich sah Marcel Proust, der seine Romane im Bett schrieb, und Friedrich Schiller, dem zu wenig Zeit blieb, sein Werk zu vollenden. An wen sollte ich mich noch wenden? Vielleicht an Friedrich den Großen? Oder an Ludwig, den Sonnenkönig der Franzosen? Nein, die Monarchen interessierten mich wenig. Was hatte er schon zu sagen, so ein König?
Eine ganz andere Figur erweckte mein Interesse: der empfindsame Dichter Hermann Hesse. "Ich las deine Bücher als junger Mann", sprach ich den Schriftsteller an, "sie haben mich nachhaltig berührt und auf einen guten Weg geführt."
"Ich danke dir für deinen Dank. Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang. Es freut mich, daß ich dir helfen konnte, als das Licht meiner Kunst dein Gemüt besonnte", erwiderte Hesse und lächelte freundlich. "Doch nun, bitte, entschuldige mich. Gönne mir meinen Frieden und sieh dich nur weiter um. Ich mag postum keine Worte mehr schmieden."
Fast wäre ich achtungsvoll weitergegangen, da zwang mich ein unwiderstehliches Verlangen, eine Frage an den Dichter zu wagen: "Sag mir: Wie ist es, tot zu sein? Schone mich nicht, schenke mir reinen Wein ein!"
Er sah mich nachdenklich an und erklärte dann: "Mit Worten ist es schwer zu sagen. Wir Menschen sind im Leben schon einsame Wanderer. Für jeden von uns ist auch der Tod ein anderer, er ist eines jeden Lebens Frucht. Für mich war er das wahre Ziel meiner Sehnsucht. Er riß der Zeit die Maske vom Gesicht und tauchte mich tief in das ewige Licht. Mein Körper ist verblichen, zu Staub zerfällt mein Gebein, doch mein Geist stimmt ein ins Lachen der Unsterblichen. Ich mußte so lange hoffen und warten auf Einlaß in den Sternengarten jenseits der Grenzen der Zeit, und nur mein Heimweh gab mir das Geleit. Was der Tod für dich sein wird, steht dahin; es hängt ganz von deinem Leben ab, seiner Tiefe, seiner Schönheit, seinem Sinn."
Mama
Mama am 07.02.2017Eintrag melden
Die Erlösung
"Du Engel, du musst deinen Menschen noch finden," sprach der Feuerwehrmann und nahm sie wieder an die Hand. Sie drehten sich um, und im gleichen Moment kam das Licht zurück, das sie bereits kannte. Alles wurde wieder bunt um sie herum und sie schwebten wieder.
Alles verschwamm, und sie merkte die Zeit an sich vorbei ziehen.
Sie bemerkte, dass das Licht um sie herum wieder nachließ. Diesmal jedoch merkte sie keinen Boden unter den Füssen. Sie schwebten.
Alles um sie herum war dunkel. Sie bemerkte nur einen leichten grauen Schein um sie herum, dessen Herkunft nicht zu erkennen war.
"Wo sind wir, Feuerwehrmann?", sprach sie. "Wir sind in deiner Zukunft", sagte er. Dann erschrak sie, denn sie sah den Feuerwehrmann nicht mehr, auch fühlte sie ihn nicht. Nur seine Stimme war gegenwärtig.
"So sieht deine Zukunft aus, wenn du deinen Menschen nicht findest. Siehst du die Engel um dich herum, ihre verzweifelten und verängstigten Augen? Wenn du das nicht findest, was für dich bestimmt ist, wirst du in der ewigen Dunkelheit enden, und die besteht länger, als es die Erde und die Menschen tun", sprach der Feuerwehrmann ihr zu. Sie erschrak fürchterlich und weinte. Sie erblickte um sich herum die Schatten der Engel, die ihren Menschen nicht gefunden hatten, und es wurden von Sekunde zu Sekunde immer mehr.
"Hörst du das große Wehklagen und Leid in ihren Herzen? Sie waren nicht da, als die Menschen sie riefen um zu gehen. Nun sind die Menschen fort und werden den Ort, für den sie nach dem Leben bestimmt sind, nicht finden. Denn ihr Engel seid die Wegweiser, die Führer", sprach der Feuerwehrmann, "du musst dich endlich aufmachen und deinen Menschen suchen, denn sobald du entstehst, bist du gerufen worden. Je länger du wartest, um so näher kommst du der Dunkelheit. Die Erde und die Menschen existieren in dieser Zeit schon lange nicht mehr. All das Sein hat aufgehört zu existieren. Geh endlich deinen Weg und such deinen Menschen, Engel!"
Das waren seine letzten Worte, und im gleichen Augenblick, in dem seine Stimme in der Unendlichkeit verschwand, fand sie sich wieder auf dem Dach vor dem Bauernhof, vor dem das große Treiben wegen des Feuers immer noch anhielt.
Aber wo sie auch hin sah und hinblickte, sie fand ihren Feuerwehrmann nicht mehr. Er war nicht mehr da. Sie versank in tiefer Trauer. War er ihr doch so vertraut geworden, wie einer der ihren.
Als sie so in sich zusammengesunken war und längere Zeit auf den Boden blickte, wurde sie auf laute Rufe aufmerksam, die aus der Toreinfahrt kamen, wo einst ihr Feuerwehrmann heraus auf sie zu kam.
Plötzlich tauchten aus dem vielen Qualm zwei Feuerwehrmänner auf, die einen bewusstlosen Kameraden aus dem Hof trugen. Vor einem der Fahrzeuge legten sie ihn ab, sie gestikuliertem einen Notarzt, er möge sofort herkommen. Gleichzeitig befreiten sie ihm von seiner Atemschutzausrüstung und öffneten seine Jacke. Sofort fingen sie mit der Reanimation an, die der herbeieilende Notarzt sofort fortsetzte.
Die Feuerwehrmänner traten mit erstarrtem Gesicht zurück, um den auch herbeieilenden Sanitätern Platz zu machen.
Sie erstarrte, erblickte sie doch in dem da liegenden Mann ihren Feuerwehrmann, bewusstlos und leblos. Im nächsten Augenblick erschien neben seinem Körper eine Gestalt, die mehr und mehr zu Formen kam. Es war der Feuerwehrmann selbst, der aus seinem Körper gestiegen war um seinen Engel zu suchen. Er registrierte das Geschehen um sich herum und kniete dann zwischen den Sanitätern nieder und strich seinem leblosen Körper durchs Haar. Dann erhob er sich, drehte sich um und sah auf dem Dach gegenüber den Engel sitzen. Er lächelte ihr zu. Dann kam er auf sie zu und blieb unterhalb des Daches stehen.
Sie schwiegen sich an. Sie lachten sich an. Dann sprach er mit erleichterter Stimme: "Hallo Engel, bringst du mich heim?"
Augenblicklich sprang sie auf. Ihre prächtigen Flügel erstrahlen hinter ihr. Ihre mächtigen Bewegungen ließen sie lautlos schweben.
Sie überkam das Gefühl endlosen Glückes, und sie sprach zu ihm: "Komm, mein Feuerwehrmann, komm. Ich bring dich jetzt nach Hause. Endlich habe ich dich gefunden!"
Sie schwebte hinunter und nahm seine Hand. Sie lachten sich an und umarmten sich. Wiederum lautlos bewegten sich ihre Flügel, und sie stiegen in die Luft empor.
Lautlos und unbemerkt schwebten sie von dannen, unbemerkt in Richtung Sonne, deren warme Strahlen die Erde in ein leichtes warmes Rot hüllten.
Hab noch einen schönen Abend mein Schatz .
Tausend Küsschen in unendlich großer Liebe von deiner Mami.
Ein Gedanke
eine Erinnerung
ein Lied
nur ein Augenblick
und die Trauerwelle erfasst mich.
Sie bricht über mir herein.
Zieht mich in die Tiefe.
Sie schlägt über mir zusammen.
Ich sinke
und sehe kein Land mehr vor Augen.
Alles ist tiefschwarz
Ihre Gewalt nimmt mir den Atem.
Sie lässt mich ums überleben kämpfen.
Sie schleudert mich hin und her.
Es gibt kein oben und kein unten mehr.
Nichts mehr kann ich sehen.
Machtlos fast ohnmächtig kann ich mich nicht wehren.
Und niemand kann mir helfen.
Allein im Schmerz
hilflos und gefangen
bin ich dem Sog der Welle ausgesetzt.
Ich bin starr und bewegungslos.
Ich gebe auf ,nichts geht mehr.
Kraftlos und erschöpft lasse ich los
und ergebe mich der Gewalt der Welle.
Ich lasse mich treiben.
Und langsam wird es ruhig um mich.
Es ist Stille.
Die Gewalt der Welle lässt nach.
Langsam tauche ich auf
sehe einen Lichtblick
spüre Hoffnung und
Zuversicht.
Ich fühle wieder Halt unter meinen Beinen.
Sanft werde ich vom Wasser getragen.
Langsam hin und her geschaukelt.
Ich hole tief Luft
und sehe den Himmel über mir.
Mein Blick sucht und findet den Horizont.
Hinter dem das Leben weiter geht.
Die Sonne scheint warm und ich fühle :
„ Geschafft „
Beate Großmann
Mein liebster Schatz ♥️
Tausend Sehnsuchtsküsschen in unendlich großer Liebe
von deiner Mama.