Zwei Schicksale, die auf die gleiche Weise endeten, Vater und Sohn.
Anselm Oswald, geb. 28.03.1939, gestorben zwischen dem 19. und 25.08.1981 in Konstanz und Thomas Oswald, geb. 13.11.1965, gestorben zwischen dem 12. und 18.07.2013 in Mannheim. Dazwischen liegen 32 Jahre. Es tut mir so leid, dass sich eure Träume und Hoffnungen nicht erfüllt haben und dass ihr keinen Weg ins Leben gefunden habt. Zurück zu bleiben mit diesem Erbe ist eine schwere Aufgabe, es bleibt ein Gefühl von "zurück gelassen werden" und "es nicht geschafft zu haben, zu halten und Wege zu weisen", auch wenn man weiß, dass jeder Mensch selbst den Weg finden muss und wollen muss. Ich dachte, ich wäre vorbereitet, aber das, was da in Gang kommt, ist nicht absehbar und will durchlebt werden. Die Last, die vorher da war, ist immer noch da, jetzt muss man nicht mehr versuchen, zu verhindern, jetzt muss man annehmen was ist und Endlichkeit begreifen. Es stellt auch das eigene Leben in Frage, ob man will oder nicht. Ich wünschte, ich hätte Worte bekommen, die mir Mut zum Weitermachen geben, damit ich nicht gegen eure Hoffnungslosigkeit ankämpfen muss und mir die Schönheit des Lebens erlauben darf, gut und gerne leben - trotzdem - das ist schwer. Ich will mich von jeder Schuld und Verantwortung entlassen, denn sollte ich euch etwas schuldig geblieben sein, sind wir quitt, auch ihr seid mir etwas schuldig geblieben. So muss nun jeder seinen Weg alleine gehen, ihr habt euch für euren entschieden und ich werde weitergehen und das gute Leben suchen, das, wofür es sich zu leiden und zu kämpfen lohnt, die Chance, die ich bekommen habe, zu nutzen. Adieu, Friede sei über euch, ich will glauben, dass euer Elend ein Ende hat und ihr in einer großen Geborgenheit und Seligkeit euren Platz gefunden habt. Deine Tochter, deine Schwester Ute